FDP Kreisverband Calw
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FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais zu Gast beim FDP-Kreisverband Calw

Wie können wir die Mobilitätswende klimafreundlich gestalten? Zu Besuch bei Fritz Wahr Energie und den Stadtwerken Altensteig

Wolfgang Wahr, Daniel Karrais, Herbert Müller

Bei einem Informationsbesuch im Landkreis Calw informierte sich der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden des FDP Kreisverbands Calw Herbert Müller über die Energieversorgung der Zukunft.
Beim mittelständischen Familienunternehmern Fritz Wahr Energie GmbH sprachen sie über die Versorgung mit Kraftstoffen und Mineralölen und die Zukunft des Kraftstoffmarktes. Dabei kam die Diskussion auf re-Fuels, also Kraftstoffen aus erneuerbaren Quellen, die aus biologischen Stoffen oder mit Strom erzeugt werden. Die Firma Wahr Energie vertreibt seit über 50 Jahren Kraft- und Brennstoffe und seit kurzer Zeit auch den neuartigen HVO-Diesel (Hydrated Vegetable Oil), der aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt wird.

Im Gespräch betonte Geschäftsführer Wolfgang Wahr, dass es bereits heute die Möglichkeit gäbe, mit solchen synthetisch hergestellten Kraftstoffen, wie HVO, Verbrennungsmotoren klimafreundlicher zu betreiben und dabei die CO2 Emissionen um 90 Prozent zu senken. „Was in vielen anderen Europäischen Ländern bereits üblich ist, wird in Deutschland vom Umwelt Bundesamt aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht genehmigt“, schüttelt Wahr den Kopf.
Daniel Karrais, gab zu bedenken, dass dies durchaus seinen Grund habe: „Man könnte dann ja mit Verbrennungsmotoren klimaneutral fahren. Das wollen viele nicht unterstützen. Ich habe den Eindruck, dass es Einigen in der Politik weniger um Klimafreundlichkeit und Umweltschutz geht, sondern um eine grundsätzliche Einschränkung des Individualverkehrs auf der Straße.“ Die Frage nach dem Preis konnte Wahr zur Überraschung der Besucher klar beantworten: „HVO steht derzeit bei etwa 14 Cent mehr pro Liter, als herkömmlicher Diesel. Damit ist er konkurrenzfähig, wenn man die Klimafreundlichkeit betrachtet“.

Beim anschließenden Termin mit dem Werksleiter Günther Garbe der Stadtwerke Altensteig sprach Karrais über deren Unternehmen, als Eigenbetrieb der Stadt. „Wir haben uns schon früh auf den Weg in Richtung erneuerbare Energien gemacht und investieren selbst in Freiflächen-PV-Anlagen und Windräder in der Region. Uns ist wichtig, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt“, erklärte Garbe zu Beginn die Philosophie der Stadtwerke. Spannend für Karrais, der sich neben Energiepolitik mit Digitalisierung beschäftigt war zu hören, dass Altensteig eigenständig Glasfaserinfrastrukturen verlegt habe. „Wir haben angefangen, als andere noch diskutiert haben“, sagte Garbe nicht ohne Stolz. Im anschließenden Gespräch unterhielten sich die Gesprächsteilnehmer über die Möglichkeiten den Breitbandausbau im ländlichen Raum zu beschleunigen. „Fördergeld allein wird es nicht richten. Wir brauchen auch Rahmenbedingungen und die Kapazitäten im Tiefbau“, meint Karrais dazu.

Karrais und Müller zeigten sich außerordentlich beeindruckt, was eine Stadt mit ca. 12000 Einwohnern hierbei leistet. “Ich habe noch nie Stadtwerke besucht, das so eigenständig und in die Zukunft blickend agiert“, lobte der Landespolitiker.


30. Juni 2023

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